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Region Sense

Liebe Senslerinnen und Sensler

Sehr geehrte Damen und Herren

Das Jahr 2020 wird für die Sensler Gemeinden in verschiedener Hinsicht als spezielles Jahr in die Geschichte eingehen. Neben verschiedenen überkommunalen Projekten werden sicher die vielen, auf Grund der COVID-Situation, eingeschränkten oder abgesagten Veranstaltungen in Erinnerung bleiben. Video- und Telefonkonferenzen scheinen auf den ersten Blick ein guter Ersatz für ein effizientes Vorantreiben von Projekten zu sein. Der virtuelle Raum kann den fehlenden persönlichen Kontakt und das Erleben der Emotionen jedoch nicht annähernd ersetzen. Dieser fehlende persönliche Austausch hat es im vergangenen Jahr sehr schwierig gemacht, den Mitgliedern des Vorstands, der Arbeitsgruppen und den Gemeinderätinnen und Gemeinderäten die anstehenden Aufgaben und Projekte des Sensebezirks zu präsentieren. Damit die verschiedenen Themen allen interessierten Gemeinderätinnen und Gemeinderäten vorgestellt werden können, sind 2021 Informationsveranstaltungen für alle Mitglieder der kommunalen Exekutiven vorgesehen. Nur in einem konstanten persönlichen Austausch können die offenen Fragen beantwortet werden und das nötige Vertrauen in die überkommunalen Strukturen erhalten bleiben.

Mit der Umsetzung von verschiedenen kantonalen Gesetzen werden in Zukunft weitere Aufgaben auf die grossen Gemeindeverbände zukommen. Nicht weil der Vorstand der Region Sense dies so wünscht, sondern weil es vom Kanton gefordert wird. Neben verschiedenen Aufgaben die bereits heute gemeindeübergreifend gelöst werden müssen, bringen uns die Umsetzung des Gewässergesetzes, des neuen Feuerwehrgesetzes, des neuen Sozialhilfegesetzes und des neuen Tourismusgesetzes grosse Herausforderungen, welche die Gemeinden gemeinsam und überkommunal angehen müssen.

Vorausschauend auf diese anstehenden Aufgaben, wurden erste Gespräche zwischen dem Gemeindeverband Region Sense, dem Gemeindeverband Orientierungsschule des Sensebezirks und dem Gesundheitsnetz Sense aufgenommen. Die Gemeinden haben erkannt, dass diese Organisationen in Zukunft noch näher zusammenarbeiten sollten und den Weg dazu geebnet, in einem ersten Schritt die drei Geschäftsstellen zusammenzulegen.

Neben diesen strategischen Fragen wurden 2020 in verschiedenen Bereichen Vorarbeiten oder Umsetzungsarbeiten geleistet. Das zukunftweisende Projekt des regionalen Arbeitszonen-Managements wurde mit einer Ergebniskonferenz im März abgeschlossen und konnte in die Umsetzungsphase überführt werden. Anlässlich der Delegiertenversammlung vom 14. Oktober 2020 haben sich die die Gemeinden bereit erklärt, die nötigen Voraussetzungen zu schaffen, um die Stelle eines Regionalentwicklers zu besetzen. Ein weiterer Höhepunkt war sicher die Re-Zertifizierung mit dem Energiestadt-Label, welche mit einer kleinen Übergabezeremonie Anfang Oktober gefeiert wurde.

Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen wurden zwei NRP-Projekte (Neue Regionalpolitik) ausgearbeitet und durch die Wirtschaftsförderung finanzielle unterstützt. Die Unterstützung für eine Machbarkeitsstudie zur Planung eines touristisches Zentrums Schwarzsee und einer Machbarkeitsstudie in Düdingen (Projekt LeimackerArena) wurden je mit CHF 80’000.00 unterstützt. Ergänzend wurde ein weiteres NRP-Projekt vorbereitet, um die touristischen Strukturen im Sensebezirk zu analysieren und die Voraussetzungen für die Umsetzung des neuen Tourismusgesetzes zu schaffen. Dieses Projekt wurde Anfang 2021 durch die zuständige Kommission der Wirtschaftsförderung genehmigt und wird mit einem Beitrag von CHF 38’400.00 unterstützt.

Die Zusammenarbeit der Sensler Gemeinden wird in Zukunft noch wichtiger werden. Mit einer Stärkung der Geschäftsstelle sind die nötigen Ressourcen vorhanden um die grossen anstehenden Aufgaben anzupacken. Ein grosses Dankeschön an Simon Ruch und Ingrid Bürgy Fasel, meine Kollegen im Vorstand der Region Sense, den Mitgliedsgemeinden und Delegierten der Gemeinden, die sich offen gegenüber den grossen Herausforderungen zeigen. Der Gemeindeverband Region Sense und der Sensebezirk leben und es gibt noch viel zu tun. Gemeinsam können wir etwas bewirken.

Tafers im März 2021

Manfred Raemy, Oberamtmann

Manfred Raemy, Präsident

Integrale Berglandsanierung (IBS) Sense-Oberland

Das Jahr 2020 wird wohl – Corona sei Dank – einen Eintrag in die Weltgeschichte erhalten. Dieses kleine Virus hat es geschafft, die Menschheit auf dem gesamten Globus zu infiltrieren und zu diktieren. Nebst den massiven wirtschaftlichen Schäden sind auch die gesundheitlichen Folgen ein starker Einschnitt in unser Leben und unser Verhalten. Die Natur zeigt uns auf, wie wir trotz unserer evolutionären Entwicklung und hochentwickelten Technologie verwundbar sind. Bei den Mehrzweckgenossenschaften im IBS-Gebiet hatte dies zur Folge, dass die meisten Vorstandssitzungen abgesagt werden mussten oder Generalversammlungen zum Teil auf schriftlichem Weg durchgeführt wurden. Die Ausführung der Projekte ging
aber zum Glück wie gewohnt weiter, sodass mehrere Projekte realisiert und abgeschlossen werden konnten.

Für die IBS begann das Jahr vielversprechend. Vor dem Lockdown konnte noch ein IBS Treffen organisiert werden. Zu diesem Gedankenaustausch wurden die ehemaligen und aktuellen Akteure der IBS eingeladen. Bei den Referaten wurde der
Beginn des Projektes integrale Berglandsanierung Sense-Oberland und dessen Anfangsschwierigkeiten thematisiert; die Realisierung der verschiedenen wasser- und waldbaulichen sowie der alpwirtschaftlichen Projekte aufgezeigt. Im Weiteren wurden aber auch die laufenden und zukünftigen Vorhaben wie die Wasserversorgung Breccaschlund vorgestellt. Die anwesenden Initianten des Projektes haben mit grosser Genugtuung feststellen können, dass ihre Ideen und Ziele weitgehend erreicht und umgesetzt worden sind. Im Rahmen des Gesamtprojektes IBS wurden in diesen 30 Jahren rund 85 Mio. Franken in Bachverbauungen, Erschliessungen und Hangsanierungen investiert. Auch wenn die damals definierten Arbeiten fast alle realisiert sind, ist es wichtig, dass die vier Mehrzweckgenossenschaften ihre Arbeit fortsetzen. Die ausgeführten Projekte müssen unterhalten oder an neue Standards angepasst werden. Nur so wird die Bewirtschaftung unserer Wälder und Alpweiden auch für die nächste Generation sichergestellt und nur so bleibt das Sense-Oberland auch für touristische Nutzungen attraktiv. In diesem Zusammenhang muss aber der Grundeigentümer auch in die Tourismusplanung einbezogen werden, um Konflikte und gegenseitiges Misstrauen zu verhindern.

Das Sense-Oberland wurde im 2020 von 4 heftigen Gewittern getroffen. Insbesondere am 22. Juli hat eine Gewitterzelle im Gebiet Schafberg – Kaiseregg – Gantrisch innerhalb einer Stunde mit ca. 70lt. pro m 2 massive Schäden an Infrastrukturen verursacht und Weiden übersaart.

Euschelsweg (links) und Hoflandernbrücke

Insgesamt mussten im Perimeter der IBS auf ca. 70 Schadstellen das Schadenpotenzial erfasst werden und eine Kostenschatzung für die Instandstellung oder Wiederherstellung gemacht werden. An zwei Koordinationssitzungen mit den Vertretern der kantonalen Ämter wurde entschieden, dass Schäden an landwirtschaftlichen Infrastrukturen über die Mehrzweckgenossenschaften mit dem Amt für Landwirtschaft; Schäden an Gerinnen über die Gemeinde Plaffeien mit dem Amt für Umwelt, Sektion Gewässerbau, abgewickelt werden. Die gesamte Schadensumme beträgt rund CHF 670‘000.-. Dank guter Koordination der Arbeiten und günstiger Witterungsverhältnisse, konnten die meisten Arbeiten bis Ende 2020 ausgeführt werden. Die Abrechnung des Projektes erfolgt voraussichtlich im Frühjahr 2021.

Im 2020 wurde auch die Reorganisation wiederum thematisiert. Es fanden Gespräche mit der Region Sense und der IBS statt. Aus diesen Gesprächen heraus hat man eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der Region Sense und der IBS gebildet, mit dem Auftrag, die Reorganisation voranzutreiben und Vorschläge auszuarbeiten.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurden im Sense-Oberland Kulturflächen flächendeckend mittels Drainagen entwässert. Diese Entwässerungen sind mittlerweile siebzig Jahre alt und Sanierungen derselben werden sich in absehbarer Zeit aufdrängen. Deshalb hat die IBS im vergangenen Jahr eine Studie in Auftrag gegeben. Diese Studie hat zum Ziel, der Subventionsbehörde die Notwendigkeit von Entwässerungen in unserem Gebiet aufzuzeigen. Diese Grundlagenbeschaffungen sind Voraussetzung, wenn wir künftig Beiträge von Bund und Kanton generieren wollen. Dieser Auftrag wurde der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) erteilt.

Das Jahr 2020 war in mancher Hinsicht für alle nicht immer einfach. Trotzdem wurde sehr gute Arbeit geleistet und diese Leistung verdient grosse Anerkennung und Dank. Es ist wichtig, dass wir alle den Fokus und die Hoffnung nicht verlieren um diese schwierige Zeit zu meistern.

Anton Rüffieux, IBS Präsident

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