Tätigkeitsberichte 2022
Region Sense
2022 – Das Jahr der Vorbereitungen
Sehr geehrte Damen und Herren
Das Jahr 2022 lässt sich zusammenfassend als das Jahr der Vorbereitungen auf grosse Projekte beschreiben. Vorbereitungen auf die «Feuerwehr Sense», Vorbereitungen zur öffentlichen Auflage des regionalen Richtplans, Vorbereitungen zur Gründung des neuen Gemeindeverbandes «Mehrzweckverband Sensebezirk».
Am 1. Juli 2021 trat das neue Gesetz über die Brandbekämpfung und Hilfeleistungen in Kraft. Das Gesetz gab den 15 Sensler Gemeinden eine Frist von 18 Monaten, um sich in einem Gemeindeverband zusammenzuschliessen, und am 1. Januar 2023 die Aufgaben der Brandbekämpfung und Hilfeleistungen auf Bezirksebene zu organisieren. Aufgeteilt in zwei Arbeitsgruppen wurde einerseits die operative Einsatzbereitschaft geplant und organisiert und andererseits die institutionellen Themen vorbereitet. Ein grosses Dankeschön den engagierten Gemeinderäten, den Feuerwehrkommandanten und weiteren Beteiligten, die diese Arbeiten hauptsächlich in ihrer Freizeit ausgeführt haben. Das Ziel wurde erreicht und die Feuerwehr Sensebezirk startete am 1. Januar 2023 ihren Dienst.
Die Revision des regionalen Richtplans beschäftigte auch im Jahr 2022 die Geschäftsstelle der Region Sense und dabei insbesondere David Köstinger. Am 2. September 2022 konnte der überarbeitete Richtplan für die öffentliche Vernehmlassung und Mitwirkung aufgelegt werden. Nach der Anpassung der im Herbst aufgelegten Version, dürfen die Delegierten der Sensler Gemeinden im Mai 2023 über die Genehmigung des Richtplans abstimmen.
Ein weiterer Meilenstein war die Vorbereitung des neuen Gemeindeverbands «Mehrzweckverband Sensebezirk». Die Gemeinden haben den Grundsatzentscheid getroffen, die Feuerwehr nicht in einen bestehenden Verband zu integrieren, sondern einen neuen Verband zu gründen. Unter dem Dach des neuen Verbandes sollen neben der «Feuerwehr Sense» die drei bestehenden Gemeindeverbände «Region Sense», «Gesundheitsnetz Sense» und « Orientierungsschule Sense» in Zukunft als eigenständige Direktionen ihre Aufgaben wahrnehmen. Auch in diesem Dossier hat sich eine Arbeitsgruppe um die Ausarbeitung der Statuten und der wichtigsten Reglemente gekümmert. Die Sensler Bevölkerung ist den Empfehlungen der Sensler Gemeindeexekutiven gefolgt und hat von Mitte November bis Mitte Dezember 2022 die Statuten in allen 15 Legislativen genehmigt. Anlässlich seiner Sitzung vom 28. März 2023 hat der Staatsrat die Statuten ebenfalls genehmigt und damit den Weg für die konstituierende Delegiertenversammlung geebnet.
Als Vorbereitung auf das Zusammengehen der drei grossen Gemeindeverbände wurden in einem Versuch, die Delegiertenversammlungen am selben Abend und nacheinander durchgeführt. Dadurch wurden die Delegierten nicht wie bisher sechs Mal pro Jahr aufgeboten, sondern konnten sich einmal im Frühling und einmal im Herbst zur Jahresrechnung 2022, resp. dem Budget 2023 äussern.
Neben den erwähnten Vorbereitungsarbeiten zu den verschiedenen Grossprojekten ging die Arbeit in den Kommissionen unbeirrt weiter. Ein grosses Dankeschön den Mitgliedern und Präsidenten und Präsidentinnen dieser Kommissionen. Dank der geleisteten Arbeit in insgesamt 52 Sitzungen entwickelt sich der Sensebezirk weiter und bleibt nicht stehen.
– Energiekommission (11 Mitglieder)
– Finanzkommission (5 Mitglieder)
– Mobilitätskommission (7 Mitglieder)
– Forum für Regionalentwicklung (21 Mitglieder)
– Tourismuskommission (14 Mitglieder)
– Arbeitsgruppen Neuorganisation Feuerwehr (zusammen 23 Mitglieder)
Neben den vielen institutionellen Arbeiten konnte der Sensebezirk im vergangenen Jahr zwei weitere Höhepunkte erleben. Zum einen waren das die «Seisler Tage» im Freilichtmuseum Ballenberg. Als Ehrengast konnte der Sensebezirk unter dem Motto «Sensebezirk goes Ballenberg» seine Kultur, Dialekt und Handwerk präsentieren. Zum anderen war die Gemeinde Bösingen Austragungsort des 30. Westschweizer Jodlerfestes. Mit beiden Veranstaltungen konnte sich der Sensebezirk im besten Licht präsentieren und grossartige Werbung für unseren Bezirk machen.
Unter der Leitung von Simon Ruch planen und koordinieren Ingrid Bürgy Fasel und David Köstinger sämtliche ordentlichen und ausserordentlichen Arbeiten und Projekte. Dank diesem professionellen und eingespielten Dreier-Team können wir so viele Aufgaben gleichzeitig bearbeiten und den Bezirk stetig weiterentwickeln – HERZLICHEN DANK für diese herausragende Mitarbeit im Interesse der Sensler Gemeinden und der Sensler Bevölkerung.
Ebenfalls ein grosses Dankeschön an meine Kollegin und Kollegen im Vorstand der Region Sense, den Mitgliedern der Kommissionen, den Mitgliedsgemeinden und Delegierten der Gemeinden, die sich offen und konstruktiv in der Lösungsfindung für die grossen Herausforderungen zeigen. Das Zitat der amerikanischen Kulturanthropologin Margaret Mead beschreibt ausgezeichnet, was die im Gemeindeverband Region Sense engagierten Personen leisten: «Man sollte nie daran zweifeln, dass eine kleine Gruppe aufmerksamer, engagierter Bürger die Welt verändern kann. Das war stets der Fall und wird auch in Zukunft so bleiben.» Der Sensebezirk lebt und es gibt noch viel zu tun. Gemeinsam können wir etwas bewirken.
Tafers im April 2023
Manfred Raemy, Präsident
Integrale Berglandsanierung (IBS) Sense-Oberland
Die vier Präsidenten und Schwarzsee Tourismus haben sich 2022 intensiv mit dem Thema Bikerouten auseinandergesetzt. Nach mehreren Sitzungen konnten die Haftungsfrage, eine Vereinbarung und die Routen definiert werden. Wer und wieviel Entschädigung für die Nutzung der Genossenschaftswege als Bikeroute bezahlt, bleibt noch zu klären. Die IBS hat Schwarzsee Tourismus einen durch die Schätzungskommissionen erarbeiteten Vorschlag unterbreitet. Derzeit prüft Grangeneuve, Sektion Landwirtschaft, Sektor Strukturverbesserung, diesen Vorschlag. Im Rahmen des Projektes “Bike-IN FR 25“ wird ein einheitliches Konzept für den ganzen Kanton angestrebt. Der Informationsanlass vom 15. November mit rund 200 Teilnehmern hat deutlich aufgezeigt wie sehr das Thema Bikerouten das Sense Oberland bewegt. In Zukunft müssen die Anliegen der Grundeigentümer besser mit den Projekten des Tourismus harmonisiert werden. Es darf nicht sein, dass der Tourismus die Berglandschaft und die Alpwirtschaft vermarktet, ohne auf die Akteure vor Ort Rücksicht zu nehmen. Insbesondere ist es fragwürdig, dass Events auf Alpen bewilligt werden, bei denen mit Lastwagen Material für einige Stunden hoch- und runtertransportiert werden, um hunderte von Besuchern anzulocken. Ob dies im Einklang mit einer ruhigen, intakten Bergwelt oder der restriktiven Verkehrsregelung auf Alp- und Waldwegen steht, kann zumindest in Zweifel gezogen werden.
Im Weiteren haben sich die vier Präsidenten mit dem neuen Mobilitätsgesetz auseinandergesetzt. Eine Sitzung mit allen Mitgliedern der Schätzungskommissionen wurde notwendig um abzuklären, wie die verschiedenen Abgänge wieder zu ersetzen sind.
Aus meteorologischer Sicht hat das Jahr 2022 neue Rekorde aufgestellt. Es wurden neue Hitzerekorde, und zugleich auch noch die niedrigste Niederschlagsmenge seit Beginn der Messungen registriert. Im Vorjahr haben anhaltend ergiebige Niederschläge Schäden an Infrastrukturen verursacht. Dieses Jahr hat die Trockenheit und Hitze zu Wasser- und Futterknappheit geführt.
Im Perimeter der IBS werden derzeit elf Projekte betreffend Wasserversorgung bearbeitet; davon sind fünf Projekte in der Bauphase und sechs in Planung. Bei den Projekten im Euschels und Brecca wird gleichzeitig die Wasser- und Stromversorgung realisiert. Diese Projekte sind sehr kostenintensiv und es bleiben hohe Restkosten für die Grundeigentümer. Für die Alpwirtschaft ist eine genügende Wasserversorgung jedoch lebenswichtig. Erschwerend kommt hinzu, dass diese hohen Investitionen “nur“ während der Alpzeit genutzt werden können.
Bis Ende 2022 konnten acht Projekte mit einem Investitionsvolumen von rund 4.8 Mio. Franken abgerechnet werden. Darunter auch das Projekt Unwetter 2021. Im Mai 2022 hat die Revisionsstelle der Ausgleichskasse Freiburg eine Arbeitgeber AHV Kontrolle der Löhne 2017-2021 durchgeführt. Ergebnis: alle Löhne wurden korrekt deklariert.
Im März 2022 ist Heribert Rappo nach längerer Krankheit von uns gegangen. Er war über 40 Jahre beim Meliorationsamt und Amt für Landwirtschaft tätig. Nach seiner Pensionierung hat er in den Schätzungskommissionen der vier Mehrzweckgenossenschaften sein Fachwissen eingebracht. Heribert hat sich zeitlebens immer mit viel Herzblut für die IBS und das Berggebiet eingesetzt. Dafür sind wir ihm alle gebührend zu Dank verpflichtet.
Die Reorganisation IBS sieht nun vor, dass die Vereinbarung mit der Region Sense aus dem Jahre 1992 ersetzt wird, durch eine Vereinbarung unter den vier Mehrzweckgenossenschaften. Die Präsidenten übernehmen die Verantwortung für die IBS Verwaltung. Eine Anpassung der Statuten wird dazu nötig sein. Der ausgearbeitete Vorschlag wird nun an den kommenden Generalversammlungen der vier Mehrzweckgenossenschaften traktandiert-
Eine Delegation des Projektes “Drei Seenlandschaft“ hat sich die Strukturen und die Abläufe der IBS erläutern lassen. Eine ähnliche Struktur wird von den drei betroffenen Kantonen aufgebaut, um eine weitere Juragewässerkorrektion in Angriff zu nehmen. Die Bautätigkeit im Perimeter der IBS war 2022 wiederum sehr aktiv und vielseitig. Allen Akteuren vor Ort sei an dieser Stelle für Ihren Einsatz zu Gunsten einer funktionierenden Alp- und Forstwirtschaft bestens gedankt.